Swiss Immo Trust beleuchtet, welche Rolle Architektur und Planung in einer alternden Gesellschaft spielen.
Der demografische Wandel verändert die Schweizer Gesellschaft von Grund auf. Die Bevölkerung wird älter, Lebensformen werden vielfältiger und traditionelle Familienmodelle lösen sich auf. Swiss Immo Trust beschäftigt sich intensiv damit, wie sich der Wohnbau auf diese tiefgreifenden Veränderungen einstellen muss und das mit durchdachten Konzepten für altersgerechtes, vielfältiges und generationenübergreifendes Wohnen.
Die Schweiz altert und das nicht langsam, sondern deutlich spürbar. Swiss Immo Trust beobachtet die Auswirkungen dieses Wandels auf Stadtbild, Architektur und Wohnformen. Schon heute ist mehr als jede fünfte Person über 65 Jahre alt, und die Tendenz steigt kontinuierlich. Gleichzeitig verändern sich Familienmodelle, Lebensentwürfe und Wohnwünsche in einem Tempo, das viele überrascht. Der demografische Wandel betrifft längst nicht nur Seniorinnen und Senioren, er verändert das Leben aller Generationen und stellt neue Anforderungen an unser Zusammenleben. Die Erfahrungen aus der Projektentwicklung zeigen deutlich: Wer beim Bauen nur an das Hier und Jetzt denkt, plant an den Bedürfnissen der Zukunft vorbei. Architektur muss gesellschaftliche Veränderungen mitdenken und Lösungen bieten, die mitwachsen können.
Inhaltsverzeichnis
Altersgerechtes Wohnen – mehr als nur Barrierefreiheit
Heute für morgen planen
Viele Wohnformen sind immer noch auf junge, mobile Menschen zugeschnitten. Das funktioniert, solange alle gesund und beweglich sind. Aber was passiert, wenn die Mobilität nachlässt? Wenn Pflegebedürftigkeit eintritt? Oder wenn soziale Isolation droht, weil die Wohnung plötzlich zu abgelegen oder zu schwer zugänglich wird?
Diese Fragen stellen sich nicht erst im hohen Alter. Ein Unfall, eine Krankheit oder die Geburt eines Kindes können schon viel früher dazu führen, dass scheinbar nebensächliche Details plötzlich zu grossen Hindernissen werden.
Flexible Strukturen als Grundlage
Swiss Immo Trust setzt deshalb verstärkt auf flexible, anpassbare Strukturen, die mit den Bewohnern „mitwachsen“ können:
- Schwellenlose Übergänge: Keine Stolperfallen, leichtere Nutzung mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen.
- Integrierte Aufzüge: Auch in kleineren Mehrfamilienhäusern, wo sie früher als Luxus galten.
- Breitere Türdurchgänge: Erleichtern nicht nur Menschen mit Gehilfen das Leben, sondern auch den Transport von Möbeln oder grösseren Gegenständen.
- Ausreichend Bewegungsfläche: Küchen und Bäder, in denen man sich auch mit eingeschränkter Mobilität gut bewegen kann.
- Durchdachte Bedienelemente: Lichtschalter, Fenstergriffe und andere wichtige Elemente in erreichbarer Höhe und gut zugänglich.
Diese Elemente schon in der Planungsphase zu berücksichtigen ist nicht nur kostengünstiger als spätere Umbauten, sondern führt auch zu besseren, durchdachteren Lösungen.
Was Experten aus der Praxis berichten
Christian Varga beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der sozialen Funktion von Wohnraum und hat dabei ein gutes Gespür für die Herausforderungen des demografischen Wandels entwickelt. Bereits seit Langem kann Christian Varga Erfahrungen damit sammeln, wie Wohnprojekte unterschiedlichen Altersgruppen gerecht werden können, ohne dabei Kompromisse bei Qualität oder Wirtschaftlichkeit zu machen.
Seine Einschätzung: „Es geht nicht nur darum, altengerecht zu bauen. Es geht darum, Räume zu schaffen, die mit den Menschen mitwachsen – von jung bis alt, von mobil bis pflegebedürftig. Das ist eine Investition in die Zukunft aller Bewohner.“
Varga hat beobachtet, dass viele Menschen erst dann über Barrierefreiheit nachdenken, wenn sie sie brauchen. „Aber dann ist es oft zu spät für elegante, kostengünstige Lösungen. Deshalb ist vorausschauende Planung so wichtig.“
Die gesellschaftliche Dimension
Ein wichtiger Aspekt, den Swiss Immo Trust immer wieder betont: Demografischer Wandel ist nicht nur eine private Angelegenheit, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung. Wenn Menschen aufgrund ihrer Wohnsituation isoliert werden, entstehen Kosten für das Gesundheitssystem. Wenn Quartiere einseitig altern, verlieren sie ihre Lebendigkeit. Deshalb geht es bei zukunftsfähigem Wohnbau um mehr als nur einzelne Wohnungen, es geht um funktionierende Nachbarschaften und Gemeinschaften.
Was generationenfreundliche Wohnkonzepte auszeichnet
Flexibilität als Grundprinzip
Swiss Immo Trust berücksichtigt bei der Projektentwicklung verschiedene Aspekte, die über klassische Barrierefreiheit hinausgehen:
- Anpassbare Grundrisse: Räume, die bei Bedarf vergrössert, verkleinert oder anders genutzt werden können. Trennwände, die sich versetzen lassen, oder grosse Räume, die sich aufteilen lassen.
- Nachrüstbare Einliegerbereiche: Die Möglichkeit, bei Bedarf einen separaten Wohnbereich für Pflegekräfte oder Familienmitglieder zu schaffen, ohne die ganze Wohnung umbauen zu müssen.
- Modulare Systeme: Bäder, die sich erweitern lassen, Küchen, die sich an veränderte Bedürfnisse anpassen können.
Barrierearme Gestaltung von Anfang an
- Aufzüge als Standard: Auch in Gebäuden mit wenigen Geschossen gehören Aufzüge heute zur Grundausstattung.
- Stolperfallen vermeiden: Keine hohen Türschwellen, Stufen oder andere Hindernisse, die im Alltag problematisch werden können.
- Orientierungshilfen: Visuelle Markierungen in Fluren und Treppenhäusern, die bei nachlassender Sehkraft helfen.
- Technische Unterstützung: Vorbereitung für Smart-Home-Systeme, die älteren Menschen das Leben erleichtern können.
Das Umfeld mitdenken
- Infrastrukturelle Anbindung: Nähe zu Gesundheitszentren, Apotheken und öffentlichen Verkehrsmitteln wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger.
- Soziale Räume: Gemeinschaftsflächen, die verschiedene Generationen zusammenbringen, ohne zur Zwangsgemeinschaft zu werden.
- Nahversorgung: Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen in fussläufiger Entfernung oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Swiss Immo Trust über Mehrgenerationenprojekte – Theorie und Praxis
Wenn Jung und Alt zusammenleben
Nicht jede Wohnform muss exklusiv auf eine Altersgruppe ausgerichtet sein. Mehrgenerationenprojekte können Chancen für soziales Miteinander, gegenseitige Unterstützung und stabile Wohnumfelder bieten, wenn sie gut durchdacht sind. Der Schlüssel liegt dabei in der Balance zwischen Gemeinschaft und Rückzugsmöglichkeiten.
Was funktioniert – und was nicht
Erfolgreiche Mehrgenerationenprojekte haben gemeinsame Merkmale: Sie bieten sowohl Begegnungsräume als auch Rückzugsmöglichkeiten. Sie entstehen aus dem Wunsch der Bewohner heraus, nicht durch Zwang oder wirtschaftliche Not. Und sie haben klare Regeln für das Zusammenleben. Weniger erfolgreich sind Projekte, die verschiedene Generationen nur räumlich zusammenbringen, ohne soziale Strukturen zu schaffen. Oder die von den wirtschaftlichen Zwängen dominiert werden, statt von der Idee des Miteinanders.
Wirtschaftlichkeit und soziale Verantwortung verbinden
Nachhaltigkeit in mehreren Dimensionen
Zukunftsfähiger Wohnbau muss heute mehrere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen: ökologische, wirtschaftliche und soziale. Swiss Immo Trust konnte Erfahrungen sammeln, die zeigen: Diese verschiedenen Aspekte müssen sich nicht widersprechen, sondern können sich gegenseitig verstärken.
- Modulare Bauweisen: Ermöglichen kostengünstige Anpassungen an veränderte Bedürfnisse.
- Langlebige Materialien: Reduzieren Unterhaltskosten und Umweltbelastung gleichzeitig.
- Flexible Raumkonzepte: Machen Immobilien wertbeständiger und besser vermietbar.
Die volkswirtschaftliche Perspektive
Investitionen in demografietauglichen Wohnbau rechnen sich auch gesellschaftlich. Wenn Menschen länger selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben können, reduziert das die Kosten für Pflegeheime und andere Betreuungsformen. Wenn Quartiere lebendig bleiben, profitiert die gesamte Infrastruktur.
Herausforderungen ehrlich benennen
Nicht alles ist machbar
Demografieorientiertes Bauen hat auch Grenzen. Nicht jedes Grundstück eignet sich für alle Konzepte. Nicht jedes Budget lässt aufwendige Lösungen zu. Und nicht alle Menschen wollen in gemischten Wohnformen leben.
Swiss Immo Trust setzt deshalb auf realistische Ansätze, die zu den jeweiligen Umständen passen. Manchmal ist eine einfache, aber durchdachte Lösung besser als ein komplexes System, das in der Praxis nicht funktioniert.
Die Balance zwischen Ideal und Realität
Ein weiteres Problem: Der demografische Wandel vollzieht sich regional sehr unterschiedlich. Was in städtischen Gebieten funktioniert, kann auf dem Land problematisch sein. Was für wohlhabende Schichten attraktiv ist, kann für Menschen mit geringem Einkommen unerschwinglich werden. Deshalb braucht es verschiedene Ansätze für verschiedene Situationen und nicht die eine Lösung für alle.
Eine Investition in die Zukunft aller
Der demografische Wandel ist keine Bedrohung, sondern eine Realität, die kluge Antworten braucht. Wer heute Wohnraum schafft, muss ihn für das Morgen mitdenken: flexibel, zugänglich, sozial vernetzt und technisch unterstützt.
Swiss Immo Trust zeigt durch seine Projekte und Konzepte: Intelligente Planung und sozial geprägte Architektur sind kein Widerspruch, sondern die Grundlage für zukunftsfähiges, menschliches Wohnen. Eine Investition, die sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich auszahlt.